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Manfred Chobot: "Zu den Holzköpfen und Kopftüchern des Franz Schwarzinger", 1984

zu den HOLZKÖPFEN & KOPFTÜCHERN des franz schwarzinger

in KÖPFEN treiben gedanken ihr unwesen. WESENtlich ins auge springt ein zwillingspaar. sie stellen sich vor als glaube & aberglaube. zahlreich sind die verwechslungen, denen sie beharrlich ausgesetzt sind. nichts desto trotz wird deren existenz als beruhigend empfunden. „lassen Sie sieh bitte nicht beirren, etwa gar von einem irrglauben.“ ver-rückt ist nichts weiter als eine frage des standortes. nicht fragen - aber glauben. gutgläubig fixieren schwarzingers köpfe ihr verDUtzt-verdattertes gegenüber. SCHWARZingers köpfe treiben es BUNT. mitunter haben sie die form eines kreuzes. glauben Sie an die macht eines goldenen kreuzes. ein totem schützt vor bösen geistern, bringt seinem träger glück. aber: glaube versetzt berge. holzstückchen, stoffetzen sind schwarzingers gefundene fressen - ein ritual seiner kreativität. über welche macht verfügen totems an tagen wie diesen? oder: heiligt die form das ritual? schwarzingers kopftücher sind gleichzeitig schweißtücher. gedanken sind los - gelassen perlen überlegungen auf der stirne, mythos behaftet. fraglos sind köpfe knoblauchzehen überlegen - abgesehen von ihrer wirksamkeit gegen vampire. der bedachung von köpfen dienen kopftücher jedweder art, welche gedankenlos umgebunden werden. undankbar. bedenken Sie doch, das denken steht kopf. schwarzingers köpfe lassen sich bedächtig an jede nur denkbare wand hängen. im kopf spuken gedanken.

manfred chobot e.h.

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